Quartierentwicklung Fiesch

Für die Gemeinde Fiesch ist der neue öV-Hub Chance und Herausforderung zugleich. Damit Fiesch sich erfolgreich als Ausgangsort mit Verweilcharakter positionieren kann, will die Gemeinde die Quartierentwicklung steuern und geht daher die ortsbauliche, landschaftliche und verkehrstechnische Planung aktiv an.

Ab Dezember 2019 verbindet der neue ÖV-Hub in Fiesch die Postautostrecken, das MGBahn-Netz und die Luftseilbahn ins Aletschgebiet. Der öV-Hub hat für die Gemeinde eine strategische Bedeutung – nicht nur als Verkehrsplattform, sondern auch als Dienstleistungsstandort für Tourismus und Gewerbe sowie als Eingangstor in die gemeindeeigenen Naherholungsgebiete. Entsprechend ist auch im angrenzenden Gebiet Lischmatta mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen. Da das Gebiet am Dorfrand liegt, muss Fiesch ausserdem über dessen Anbindung an die anderen Ortsteile nachdenken. Aufgrund der Komplexität und der hohen Dynamik der Gemeindeentwicklung als Konsequenz aus der neuen Verkehrsplattform hat Fiesch eine Steuerungsgruppe "Quartierentwicklung" gebildet.

Ziel war das Aufzeigen von Entwicklungsmöglichkeiten im Gebiet Lischmatta, die Stärkung von Fiesch als regionales Zentrum sowie die Anbindung des öV-Hubs an das Dorf. Von Ende August bis Ende November 2018 beschäftigten sich Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Fiesch, der Aletsch Bahnen und der Bodeneigentümer unter der Leitung der RW Oberwallis AG (RWO AG) und der Raum + Umwelt AG mit städtebaulichen und verkehrstechnischen Fragen. Das Resultat war eine Art Mini-Testplanung, die den Verantwortlichen der Gemeinde als Basis für die weitere Planung und strategische Entwicklung der Gemeinde dient.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Projektarbeit in der Übersicht:

  • Der Bahnhof soll dank eines gestalteten und nutzungsfreundlichen Platzes Verweilcharakter erhalten. Wichtig sind dabei grossflächige Tempo-30-Zonen und eine fussgängerfreundliche Gestaltung.
  • Das Bahnhofsareal soll optimal an das Ortszentrum angebunden werden. Ermöglicht werden kann dies mittels eines zentralen Mobilitätsrings mit Tempo 30, der die Fieschtalstrasse, die Furkastrasse und die Strasse vor dem Altersheim verbindet.
  • Das Wysswasser wird stärker als Naherholungsgebiet gestaltet und zum natürlichen Verbindungselement der Gemeinde entwickelt.
  • Am öV-Hub soll kein neues Siedlungszentrum entstehen. Der Bahnhof soll aber bestmöglich an die bestehenden Zentren angebunden werden. Die bauliche Entwicklung soll auf das
  • bestehende Siedlungsgebiet beschränkt werden.

Die Mini-Testplanung hat eine hohe Dynamik ausgelöst und eine wichtige und konstruktive Diskussionsbasis geschaffen. Die gewonnenen Erkenntnisse fliessen in die umfassenden Entwicklungsabsichten der Gemeinde ein.

Projektleitung
Tamar Hosennen
Status: Abgeschlossen