Die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung im Berggebiet stellt eine grosse Herausforderung dar. Die Gemeinden Goms und Obergoms wollen dieser Herausforderung mit dem Aufbau eines Gesundheitszentrums begegnen.
Sowohl Einheimische wie auch Gäste sind auf die medizinische Grundversorgung angewiesen. Fehlt ein medizinisches Angebot vor Ort, kann dies zu Abwanderung und dem Ausbleiben von Gästen führen. Für die Gemeinden Goms und Obergoms ist es deshalb eine zukunftsweisende Aufgabe, eine umfassende Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Mit dem Entscheid vom Oktober 2018, in Münster ein regionales Gesundheitszentrum aufzubauen, kann für die Bevölkerung und Gäste langfristig ein wichtiges Angebot sichergestellt werden.
Das Gesundheitszentrum ist als Marktplatz für verschiedene Dienstleistungen aus den Bereichen Gesundheit, Pflege und Betreuung geplant. Das Herzstück bildet eine Gemeinschaftspraxis, umgeben von ergänzenden Angeboten wie beispielsweise Physiotherapie oder medizinischer Trainingstherapie. Ausserdem sollen die regionalen Stützpunkte der Sanität Oberwallis oder der Spitex im neuen Zentrum Platz finden. Über diese verschiedenen Dienstleistungen hinaus entstehen im selben Gebäude barrierefreie, altersgerechte Wohnungen. Deren Bewohnerinnen und Bewohner können - den persönlichen, sich verändernden Bedürfnissen entsprechend – quasi unter einem Dach auf die unterschiedlichen sozialen, betreuenden, pflegerischen und medizinischen Dienstleistungen zurückgreifen. Schliesslich werden im selben Wurf zusätzliche Parkplätze geplant, um die bereits strapazierte Parksituation bei dem geplanten Standort «Hüsmatte» zu entschärfen und das Zentrum intelligent zu erschliessen.
Das Projekt mit all seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ist komplex. Entsprechend hoch sind die baulichen Anforderungen. Um den optimalen Entwurf zu finden, haben die Gemeinden Goms und Obergoms Ende Juni 2019 einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die Zenklusen Pfeiffer Architekten AG ging als Siegerin des Architekturwettbewerbs hervor. Das Projekt des Briger Architekturbüros überzeugte die Jury mit einer subtilen Eingliederung der Gebäude in das Dorfbild, einem geschickten Umgang mit der Parzellenfläche sowie einer smarten Berücksichtigung der komplexen und breitgefächerten Anforderungen.
Baubeginn ist gemäss heutiger Planung frühestens im Jahr 2021. Zwei Jahre später sollen die Wohnungen bezugsbereit sein und das Gesundheitszentrum seinen Betrieb aufnehmen.
Als Projektträger fungieren die beiden Gemeinden Obergoms und Goms. Die RW Oberwallis AG (RWO AG) nimmt die Prozessleitung wahr und leitet die Projektgruppe.